Samstag, 27. Dezember 2014

Was haben wir denn da...?

6 + 6 - das ist das aktuelle Zauberwort. Mogen beginnt dann tatsächlich schon die achte Woche. Und ich habe alle Schwangerschaftsanzeichen, die man aktuell so haben müßte. Wenn das kein Zeichen ist...

Müdigkeit - ja, dauernd. Leider zu den unmöglichsten Zeiten. Ich stehe z.B. aktuell um 9 Uhr auf, mache mir einen Kaffee (koffeinfrei!) und ein kleines Frühstück - und dann setze ich mich nur kurz auf die Couch und falle in einen komatösen Schlaf. Bis 13 Uhr. Dafür wache ich dann, wie heute nacht, um 2 Uhr morgens auf, und fühle mich komplett ausgeschlafen. Ich bin sehr froh dass aktuell Weihnachtsferien sind - denn ich hätte keine Ahnung wie ich das mit einem Berufsleben kombinieren sollte...

Übelkeit - leider auch. Ich habe konstant ein leicht flaues Gefühl im Magen, das nur weg geht wenn ich schlafe (siehe oben). Ein bißchen Brot hilft manchmal, weihnachtliche Festbraten für die mein Schatz stundelang in der Küche stand gehen leider gar nicht. Auch hier der einzige Trost: Übelkeit spricht für einen 'schwangeren' Hormoncocktail im Körper spricht für eine gesunde Schwangerschaft.

Verstopfung - ne, da rede ich gar nicht erst drüber. Im Krankenhaus sollte ich dreimal täglich Flohsamen trinken. Das war sehr Igittigitt.

Gewicht - ist stabil mit leichter Tendenz nach unten. Verwunderlich, weil ich bis letzte Woche und im Krankenhaus ganz gut gegessen habe. Aber ich vermute mal dass mein Körper die Energie aktuell für anderes verwendet. Ich habe in Foren gelesen dass es Frauen gibt die in der 8. Woche bereits Umstandshosen kaufen - in diese Situation werde ich wohl nicht kommen. Wobei ich online schon nach schicker Umstandskleidung geschaut habe - ich befürchte da wird viel Geld fließen wenn es mal soweit ist. Interessant fand ich übrigens dass man die ersten 3-6 Monate einer Schwangerschaft eigentlich erstmal gar nicht zunimmt, sondern erst im letzten Drittel so richtig. Ich habe eine große Präferenz genau das zu tun - schließlich soll der Krümel eine schlanke Mama haben.

Nervosität - hach ja, wie das Kinderwunschleben eben so ist. Mein nächster Termin zur Kontrolle ist am 12. Januar. Bis dahin: Unsicherheit, kein Mutterpass... Das hat aber auch damit zu tun dass in diesem Bayern alle Welt in Urlaub ist bis zum 12. Januar - der 06. ist eh noch Feiertag, und fast alle Arztpraxen machen erst am 12. wieder auf. Oder zumindest sind meine beiden Ärzte - KiWu und Gynäkologin - beide erst ab 12. wieder da. Bringt zwei Probleme mit sich: einerseits kann ich vorher nicht mal schnell eine Kontrolle haben ob alles ok ist. Andererseits muss ich bis dahin auch mit Urlaubstagen haushalten, weil mich kein Arzt mal eben schnell krank schreiben kann...

So this is Christmas

Was für eine Weihnachtswoche... Ich versuche mich mal in einer kurzen Zusammenfassung:

Samstag, 20. Dezember - Ich muss in die Stadt und - wie Millionen andere Menschen - noch unglaublich viele Geschenke kaufen. Nach Geschenk Nummer 3 ist mir auf einmal schlecht, mein Kreislauf mag nicht mehr - und ich beschließe aufzugeben und heimzufahren. Ab diesem Zeitpunkt schlafe ich fast 24 Stunden am Stück durch. Es ist als ob auf einmal alles zusammenbricht - der Stress der letzten Wochen, der vorweihnachtliche Druck... Auf einmal ist da nur noch eine unglaubliche Müdigkeit.

Sonntag, 21. Dezember - Ich habe Bauchkrämpfe. Ich schlafe den ganzen Tag, nur unterbrochen von Bauchkrämpfen. Ich habe Angst um den kleinen Krümel. Und am Nachmittag - als ob ich es geahnt hätte: Blut. Altes Blut, aber genug um mir einen gehörigen Schrecken einzujagen. Ich lasse mich von Schatz ins Krankenhaus fahren - meine Nerven sind eh so angespannt, keine Stunde kann ich es in Ruhe zuhause aushalten. Im Krankenhaus erstmal warten... um dann von einem Arzt in Empfang genommen zu werden, der schon total genervt ist von lauter sonntäglichen Nicht-Notfällen. Ich sage ihm warum ich zwar möglicherweise kein Notfall bin, aber trotzdem wichtig. Und auf einmal nimmt er sich tatsächlich alle Zeit der Welt. Läßt mich erst einen Pinkeltest machen, der quasi 'nicht schwanger' ausfällt. Nimmt Blut ab. Schaut sich untenrum alles ausführlich an. Und macht dann ein ausführliches Ultraschall. Und da ist es:

Bumm - Bumm - Bumm - Bumm - ein kleines Herz pulsiert fleißig vor sich hin.

Ich bin glücklich. Und beunruhigt, weil auch der Arzt viel - wenn auch altes - Blut sieht. Er beschließt dass ich da bleiben und ruhig liegen sollte. Und ich bin bereit alles zu tun solange es diesem kleinen Herzchen gut geht.

Montag, 22. Dezember - Tag 2 im Krankenhaus. Ich ruhe, liege, tue nichts. Der eigentlich geplante Weihnachtsurlaub - wir hätten am Montag zur Familie fahren sollen, hatten dort ein Hotel und Massagen gebucht - wird abgesagt. Und das Blut wird weniger!

Dienstag, 23. Dezember - Tag 3 im Krankenhaus. Gleich am Morgen wird Ultraschall angekündigt - bin ich aufgeregt. Wieder ein sehr netter Arzt, der sich unglaublich viel Zeit nimmt. Das Herzchen ist da, und tut was es tun soll! Am Muttermund findet der Arzt eine Ektopie - Gebärmutterschleimhaut die sich am Muttermund angesiedelt hat, und die dünner ist als die "normale" Schleimhaut und deswegen schneller blutet. Sein Rat: Weiterhin viel liegen und schonen - das aber auch gerne daheim.

...und seitdem habe ich mich auf meiner Couch häuslich eingerichtet. Ich schlafe vermutlich 16 Stunden am Tag, den Rest der Zeit lese ich, surfe, tue nichts... Ich habe nur noch ganz wenig altes Blut gesehen, und ich hoffe so sehr dass es dem Krümel gut geht! 

Freitag, 19. Dezember 2014

Can't get no sleep

Da bin ich nach einer stressigen Woche endlich mal Punkt 22 Uhr ins Hotelbett gefallen, um die notwendige Ruhe zu bekommen - und dann bin ich die halbe Nacht wach weil mich meine Verdauung quält. Blähungen, die schmerzen und drücken und quälen, und eine Verdauung die so lahm ist dass ich das Gefühl habe Legosteine durch meinen Darm zu schieben. Und ich bin 'unschwanger' schon so ein Verdauungs-Problemkind. 

Die nächtliche Internetrecherche hat mich darin bestärkt dass Utrogest wohl der Übeltäter ist... und Utrogest wird mir ja durchaus noch ein paar Wochen erhalten bleiben.

Die meisten im Internet empfohlenen Abhilfen hören sich leider extrem unlecker an - Dörrpflaumen, Leinsamen, ... Mal schauen ob ich mit Magnesium Tabletten, einem gelegentlichen Apfel und viel Trinken Abhilfe schaffen kann...

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Last this day

Der Arzt sagt: alles ist gut. Und ich freue mich sehr darüber!

Und trotzdem habe ich immer wieder einfach nur Angst.

Aktuell habe ich ständig ein Ziehen im Bauch - und jedes leichte Unwohlsein jagt mir Angst ein. Angst, dass ich beim nächsten Toilettengang wieder nur Blut sehe...

Eigentlich kann ich das Ziehen sogar gut erklären - meine Verdauung ist chaotisch, und dann passiert da ja wirklich gerade etwas großes.

Andererseits habe ich diese Woche nochmal unglaublich viel Arbeit, und ich habe deswegen ein richtig schlechtes Gewissen - eigentlich sollte ich mich doch schonen...

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Wie weit sind wir denn, und wie lange dauert es noch...?

Die erste große Schwierigkeit nach einem positiven Kryozyklus ist: festzustellen in welcher Schwangerschaftswoche ich mich jetzt eigentlich befinde...

Eine kurze Internetrecherche hat folgendes ergeben:

Grundsätzlich gilt: Errechneter Geburtstermin = [erster Tag der letzten Regelblutung] + 9 Monate + 7 Tage. Bei einem normalen Zyklus ist der Eisprung dann 14 Tage nach dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Eine Punktion entspricht quasi diesem Eisprung. Bei einem Kryozyklus muss man jetzt noch den Status der transferierten Zelle berücksichtigen: 4-Zeller = 2 Tage nach Punktion, 8-Zeller = 3 Tage, Blastozysten = 5 Tage nach Punktion.

Damit komme ich auf:

28. November: Transfer von Blastozysten

- 5 Tage (= Punktion/Eisprung): 23. November

- 14  Tage (= erster Tag der letzten Regelblutung): 9. November

damit Entbindungstermin: 16. August 2015

damit Schwangerschaftswoche: 5. SSW (4 Wochen + 4 Tage)

Liebe erfahrenen Mädelz - passt das so...?





Positiv...

...sagt der Bluttest. Ich habe es auf die Überraschung ankommen lassen. Tja, was soll man da noch sagen...

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Testen oder nicht testen, das ist die Frage...

Seit dieser Woche überlege ich mir tatsächlich, ob ich nicht einfach mal einen Schwangerschaftstest machen sollte... Bisher ist das ganz banal an der Logistik gescheitert: ich arbeite aktuell ganz normal weiter, bin meist gegen 9 im Büro, gehe aber erst nach 8 Uhr abends nach Hause - und tagsüber bin ich zu beschäftigt, zu faul und zu verfroren um groß in der Stadt unterwegs zu sein. Also bin ich einfach noch nicht an einem Drogeriemarkt vorbeigekommen um einen Test zu kaufen.

Morgen habe ich nun eh meinen normalen Labortest geplant - also kann ich auch gleich bis dahin warten... Oder sollte ich vielleicht noch kurz...?

Hm, schwierige Entscheidung. Angenommen er wäre positiv - dann würde ich mich natürlich sehr freuen, aber zur Sicherheit trotzdem auf den Labortest warten. Angenommen er wäre negativ - dann wäre ich natürlich sehr traurig, würde aber zur Sicherheit trotzdem auf den Labortest warten. Also kann ich auch gleich auf den Labortest warten...

Oder...?

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Sag mir, wie hältst du es mit der Wartezeit...?

Bisher ist das Warten ehrlich gesagt ziemlich entspannt! Ok, das kann auch daran liegen dass ich mich in viel Arbeit verschanze - allerdings ohne große Stressmomente zu haben.

Mein größtes Problem ist aktuell noch Plätze für das Estramon Pflaster zu finden - meine Beckenknochen sind beide schon total rot, gereizt und kratzig... Gut dass wir Winter haben und das keiner sehen kann!

Ansonsten sind meine wichtigsten Themen und Geheimwaffen in der Wartezeit:
  • Alkoholfreier Wein - ja, ich liebe Wein, und ich genieße abends gerne mal ein Glas Weißwein. Den habe ich mittlerweile durch alkoholfreien Weiß- und Rosé-Wein von Sommerau ersetzt - nach allen meinen bisherigen Tests definitiv der empfehlenswerteste von allen alkoholfreien Weinen. Ich habe übrigens auf dem Weihnachtsmarkt auch einen phantastischen alkoholfreien Glühwein gefunden - von Schloss Wackerbarth. Online gibt es dazu leider keine weiteren Infos, aber ich muss unbedingt herausfinden wo ich den herbekomme.
  • Oberweite gucken - ja, dank Estramon und/oder Utrogest wird die größer. Immer wieder faszinierend!
  • Nie ohne Splipeinlagen aus dem Haus gehen - Utrogest vaginal einzunehmen ist sonst eine riesige unangenehme Sauerei.
  • Nicht hibbelig werden - das sagt sich so einfach... Ich versuche einerseits das Thema relativ stark auszublenden, und wenn ich daran denke die beiden Krümelchen positiv willkommen zu heißen. Vielleicht mache ich mir etwas vor - vielleicht bin ich nach Versuch #3 aber auch tatsächlich entspannter. Wenn es etwas wird - prima! Wenn nicht - kann ich es nicht ändern...    

Freitag, 28. November 2014

Coming Home

Let me show you who I am...

Welcome back, ihr beiden Blastozyten! Ich hoffe ihr fühlt euch gut, und ich bin euch ein gutes zuhause!

Freitag, 21. November 2014

Wie Butter

Gestern abend gab es nach meinem Arzttermin übrigens noch die erste 'Einnistungs-Vorbereitungs-Ovitrelle-Spritze' - fast eine Wohltat: Ein fertiger Pen, eine Spritze die nicht mal ein leichtes Ziepen versucht so fein ist sie - nach Orgalutran und Decapeptyl ein Spaziergang, sozusagen....

Donnerstag, 20. November 2014

Does & Don'ts

Merke: an Tagen mit Terminen im Kinderwunschzentrum...
  • ...immer Oberteile anziehen deren Ärmel sich relativ einfach nach oben schieben lassen, oder die man im Zweifelsfall schnell ausziehen kann und trotzdem noch bekleidet ist. Blusen, die an der Manschette mit 6 engsitzenden Knöpfen geschlossen werden gehören nicht dazu, und führen dazu dass man vor der netten Dame im Labor erstmal ewig fummeln muss bis sie Blut abnehmen kann...
  • ...keine weißen Oberteile anziehen. Nach der Blutabnahme könnte noch ein wenig Blut durch das Pflaster kommen, und das gibt dann sehr häßliche Flecken
  • ...untenrum Dinge anziehen, die man zügig und unauffällig ausziehen kann. Ansonsten steht man im Ärztezimmer und braucht ewig um sich aus 1 Paar Stiefel, 1 Paar Socken, 1 Strumpfhose, 1 engsitzende Jeggings und 1 Unterhose zu schälen, dabei noch zu stolpern, während die Arzthelferin wartet dass man sich endlich auf die Liege legt. 
Auch wenn ich heute alle drei Dinge falsch gemacht habe - ich hatte einen sehr sehr netten Termin in meiner Praxis, mein Arzt war ausgezeichneter Laune, motivierend wie immer - nach solchen Terminen könnte man fast denken dass Kinderwunschleben eigentlich etwas sehr sehr nettes und angenehmes ist.

Dienstag, 18. November 2014

Gehen Sie direkt auf Los!

Die Unplanbarkeit meines Kinderwunschlebens hat mich mal wieder umgeworfen.

Eigentlich...

...sollte ich nach meiner Punktion keinen direkten Transfer bekommen, sondern einfach den nächsten Zyklus abwarten. Ich hatte im Hinterkopf sogar überlegt ob ich nicht sogar einen Zyklus aussetze, um mich voll und ganz von Arztbesuchen, Spritzen, Müdigkeit und dem Kinderwunschleben an sich zu erholen.

Aber dann...

...habe ich genau 6 Tage nach der Punktion meine Periode bekommen. Meine initiale Irritation - ist das Blut von einer Verletzung, oder tatsächlich schon der nächste Zyklus? - hat meine Praxis zum Glück beruhigt: nach dem Auslösen mit Decapeptyl wird der Zyklus extrem verkürzt, und eine Periode 6 Tage nach Punktion absolut in Ordnung. Ich könnte also beruhigt mit der Vorbereitung des Transfers anfangen. Und übrigens - wenn ich es jetzt nicht täte, wäre die nächste Gelegenheit erst im nächsten Jahr, weil ich sonst direkt in die Weihnachtspause der Praxis laufe... Bitte entscheiden sie sich bis heute abend, Frau Kinderwunschleben!

Ich hasse es, solche Entscheidungen ad-hoc und kurzfristig zu treffen. Eigentlich hatte ich gerade die Nase voll von Hormonen und dem daraus resultierenden Wattebausch-Gehirn, das klares Denken und vorallem erfolgreiches Arbeiten unmöglich macht. Eigentlich wollte ich doch erstmal ein wenig Ruhe... Und: ich habe Angst vor dem Warten nach dem Transfer, vor der Belastung, vor der Nachricht dass es nichts geworden ist. Und noch viel mehr Angst habe ich davor einen positiven Test in den Händen zu halten, und dann täglich befürchten zu müssen dass das Krümelchen doch nicht bleibt...

Herr Kinderwunschleben hatte eine klare Meinung - direkt loslegen! Sonst vergehen wieder nur 3 Monate, in denen nichts passiert. Und ich habe mich nach langem Hadern und einer kleinen seelischen Krise dann auch dafür entschieden.

Mein aktueller Tagesplan lautet entsprechend: täglich ein Estramon Pflaster auf den Beckenknochen kleben, täglich eine Prednisolon, und warten auf den nächsten Untersuchungstermin. Eigentlich ist das im Vergleich zum täglichen Spritzen harmlos. Wenn diese Estramon Pflaster nicht immer so gräßlich jucken würden und auf meiner Haut elipsenförmige rote Stellen hinterlassen. Die ersten 4 lassen sich einfach kleben - jeweils 2 links, 2 rechts, leicht versetzt. Nummer 5 muss dann meistens irgendwohin wo schon alles rot und gereizt ist. Hach...

Ich bin auf jeden Fall gespannt wann der Transfer sein wird. Und: ich darf nicht vergessen vorher nochmal ausgiebig Sushi, rohen Schinken und Salami zu essen, und mehrere Gläser Rotwein zu trinken. Das ist nach Transfer nämlich leider wieder tabu....




The numbers game (continued)

46 Eizellen entnommen
19 Eizellen befruchtet
12 Eizellen eingefroren

Gut, oder?

Montag, 10. November 2014

Punktion (danach)

Ich muss ehrlich sagen dass mich die Punktion diesmal ganz schön mitgenommen hat. Die ersten 3 Tage bin ich weitestgehend im Bett geblieben - vorallem auch weil jede Bewegung unglaublich schmerzhaft war. Im 'Ruhezustand' habe ich mich fit gefühl und fast gar nichts gemerkt - aber ein kleiner Schritt, eine Drehung, eine kleine Erschütterung hat mir im Bauchraum sofort weh getan. Am Samstag bin ich Auto gefahren, und jedes Kuppeln wurde mit einem Ziepen und Ziehen im Bauch quittiert. Über den Schmerz eines Pupses möchte ich da gar nicht reden...

Zum Glück hat sich das seit Sonntag erledigt - mittlerweile habe ich nur noch einen dicken Bauch... Zugegebenermaßen, der nervt auch. Einerseits hatte ich die letzten 4 Tage unglaubliche Essensgelüste - vielleicht wollte sich mein Körper damit aber auch einfach holen was er braucht... Andererseits vermute ich dass der Bauch auch einfach noch von den 46 Follikeln gut gedehnt und von der Punktion belastet ist. So oder so, ich hoffe dass sich das Bäuchlein in den nächsten Tagen wieder verzieht...

Freitag, 7. November 2014

The numbers game

Ich muss zugeben, meine IVF Ergebnisse hören sich immer irgendwie ein wenig nach Materialschlacht an...

Im Rahmen meiner ersten IVF sah das ganze so aus:

22 Eizellen entnommen
14 Eizellen befruchtet
6 Eizellen eingefroren
4 Eizellen eingesetzt (jeweils 2 je Kryozyklus)

In dieser Runde gibt es bisher:

46 Eizellen entnommen
19 Eizellen befruchtet
...mehr weiß ich dann nächste Woche...

Punktion, die Zweite - im Detail

Während ich immer noch auf die Ergebnisse der Punktion warte - bin schon sehr gespannt auf Zahlen, Daten, Fakten - hier mal ein detaillierter Bericht wie es mir bei meiner zweiten Punktion ergangen ist...

Dienstag - Mein Ultraschall zeigt an Menogon-Tag 9 viele viele ausgewachsene Follikel. Damit kann die Punktion bereits am Donnerstag morgen starten. Dienstag abend gibt es noch zwei Auslöserspritzen - Decapeptyl, weil angeblich das verträglichere Mittel um eine Überstimulation bei der großen Anzahl von Follikeln zu vermeiden. Ovitrelle hätte laut Arzt ein deutlich größeres Risiko. Wir vereinbaren außerdem gleich dass es in diesem Zyklus keinen Transfer geben wird, sondern alle Eizellen in den Tiefkühler wandern (was auch mein persönlicher Plan war. Ich bin ein großer Freund von etappenweisem Vorgehen um den ganzen Kinderwunschprozess zu entspannen, und außerdem brauche ich auch mal Zeit für mich und vorallem für meinen Job...). Decapeptyl ist übrigens ungefähr so sexy wie Orgalutran - fast diesselbe Spritze, mit derselben dicken unangenehmen Nadel und genausoviel Aua. Mit viel Eis zum Kühlen, Händchen halten von Schatzi und dem Wissen dass das die letzten beiden Spritzen diesen Zyklus sind habe ich aber auch das geschafft.

Mittwoch - Keine Spritzen. Dafür mächtig Ziepen und Druckgefühl im Bauch.... Gegen 21 Uhr - eigentlich zu spät, aber früher war keiner von uns fertig mit Arbeit - dann die 'Henkersmahlzeit' und die letzten großen Schlucke Wasser.

Donnerstag - Ich bin ein Kaffeejunkie. Nüchtern, ohne Kaffee, in den Tag zu starten, ist für mich also schon eine große Strafe, und führt dazu dass ich ziemlich unkoordiniert durch den Morgen wanke. Aber gut... Also nüchtern und ohne Morgenkaffee alle Unterlagen zusammensuchen (Überweisung, Aufklärungsbogen, ...), Kontaktlinsen einsetzen, Duschen, Kontaktlinsen wieder rausnehmen (keine Kontaktlinsen für die Punktion!), tönende Tagescreme auftragen (kein Make-up für die Punktion!), Checkliste nochmal durchgehen (Nüchtern - kein Nagellack - kein Schmuck - lauter andere Dinge die auf mich zum Glück nicht zutreffen), Anziehen, wieder Ausziehen um alle Piercings zu entfernen, Anziehen. Schatzi hat inzwischen auf der Couch seinen Becher gefüllt - laut Arzt ist die Qualität von zuhause deutlich besser als das, was die meisten Männer in der Praxis produzieren... Und dann waren wir auch schon startklar - zum Glück früh genug, denn wegen des Bahnstreiks war die ganze Stadt ein reines Verkehrschaos....

Punkt 8:30 Uhr sind wir in der Praxis aufgeschlagen. Die Assistentin hat nochmal alle Unterlagen und Vorbereitungen gecheckt (Wann wurde die Auslöserspritze gesetzt? Ist man wirklich nüchtern?), Schatzi durfte im Labor noch schnell Blut abgeben (und ist von der netten Dame die Blut abnimmt so dass man es eigentlich kaum merkt genauso angetan wie ich!) - und dann wurde ich auch schon in den OP-Bereich geholt. In meiner Praxis habe ich übrigens noch keinen einzigen Mann im OP-Bereich und in den Aufwachräumen gesehen - ich weiß nicht ob es die Möglichkeit gäbe den Mann mitzunehmen, ich persönlich finde das ganze aber ehrlich gesagt entspannter als wenn noch ein hippeliger Ehemann daneben säße...

In meinem Liege-/Aufwachraum durfte ich mich umziehen - BH und Hemd dürfen anbleiben, dazu warme Socken und ein schickes OP-Hemdchen in Blau - und schonmal unter die Decke legen. Die Aufwachräume haben in meiner Praxis zwar geschlossene Wände, aber keine Tür, sondern nur Vorhänge - ich finde das sogar ganz unterhaltsam, weil man so nicht komplett alleine ist, sondern vom Gang und den Nachbarräumen ein wenig Treiben mitbekommt... Die Narkoseärztin - netterweise diesselbe wie letztes Mal - kam direkt vorbei um ihre Checkliste abzuarbeiten (Nüchtern? Piercings raus? Krankheiten seit der letzten Narkose? Medikamente? Gewicht? ...), und um mich schonmal mit Infusionen und diesem Nadel-Anschluss-Dingens zu versorgen. Nachdem ich mittlerweile weiß dass meine Adern links deutlich besser sind haben wir uns das Rumprobieren an der rechten Seite auch gleich gespart, und alles links gelegt. Also Anschluss legen (Aua!), Blutabnehmen, und die 'Frühstücksinfusion' abwarten - es gibt vor der OP und Narkose 500ml Glucoselösung... Während die Frühstücksinfusion lief habe ich übrigens kurz gesehen wie meine Vorgängerin aus dem OP kam und, gehalten von zwei Schwestern, zurück in ihren Aufwachraum lief. Sie erzählte dabei sogar... Ich war total überrascht wie 'wach' man während einer Narkose sein kann, und dass man sogar laufen und sprechen kann. Die Narkose ist ja nur eine leichte - aber ich kann mich an keine Sekunde während meiner Narkose erinnern, und ich möchte gar nicht wissen was ich währenddessen so erzähle...

Und dann ging es los: ich wurde nochmal kurz auf Toilette und dann in den OP Raum gebeten. Auf der Liege wurden meine Beine in die Ablageschalen gelegt und leicht fixiert, dasselbe mit den Armen. Die Narkoseärztin hat mich gefragt wovon ich in der Narkose träumen will, und hat mich davon erzählen lassen bis mir schwummerig wurde und ich weg war.... und ab da kann ich mich erst wieder ans Aufwachen erinnern.

Ich bin - wie bereits beim letzten Mal - mit Tränen in den Augen und großem 'Seelenschmerz' aufgewacht. Das Gefühl - voller Verzweiflung, Angst, Schmerz - war diesmal aber zum Glück viel kürzer, und die Narkoseärztin kam gleich vorbei und hat mich beruhigt. Laut ihr kommt es öfters vor dass in dem Moment, wo alles von einem abfällt, all der Schmerz hochkommt und Leute weinend aus der Narkose aufwachen... Das Aufwachen ging diesmal wirklich schnell - nach 10 Minuten saß ich schon und konnte Tee trinken, nach einer halben Stunde bin ich bereits auf Toilette gegangen, und 1 1/2 Stunden nach dem Termin durfte ich mich anziehen und gehen.

Vorher kam allerdings noch mein Arzt vorbei - hach, ich kenne keinen einzigen Arzt der so nett, realistisch und motivierend ist wie Dr. P.. - um mir mitzuteilen dass er extrem zufrieden ist. Er hätte so vorsichtig wie möglich gearbeitet, und das Resultat wäre überragend: 46 Follikel. Ich solle mich nach der Mammut-Punktion auf jeden Fall schonen, ich würde auf jeden Fall noch 2-3 Tage Schmerzen haben bis der Körper das alles wieder 'eingerenkt' hätte - aber er sieht mich fit und auf gutem Wege. (Ich weiß dass es Leute gibt die alles über 20 Follikel für extrem riskant halten, und mir oder dem Arzt bei solch einem Ergebnis Vorwürfe machen. Ich muss dazu sagen dass ich bei der ersten Punktion bereits 22 Eizellen hatte, von denen es allerdings nur 6 befruchtet in den Tiefkühler geschafft haben. Das Ziel der aktuellen Menogon Therapie war es, vorallem die Qualität der Eizellen zu steigern. Im Ultraschall wurde schnell erkannt dass die Therapie auch die Anzahl der Eizellen treibt, dass laut Arzt aber alles noch im machbaren Rahmen ist. Ich muss ehrlich sagen dass ich sowohl meinem Arzt als auch meinem Körper dabei vertraue - mein Arzt ist einfach ein guter, daran glaube ich, und ich und mein Körper sind soweit fit und haben bisher alle Hormontherapien, Punktionen etc relativ problemlos überstanden). 

Eine allerliebste Freundin hat mich diesmal abgeholt, nach Hause gefahren und dort mit allerlei Leckereien versorgt - so schön, und eine tolle Ablenkung! Im Laufe des Nachmittags war ich dann allerdings platt, und die Schmerzen im Bauch bei jeder Bewegung haben bewirkt dass ich ziemlich tatenlos im Bett geblieben bin. Tatenlos - abgesehen von der regelmäßigen Flüssigkeitszufuhr. Ich bin ehrlich gesagt ein sehr schlechter Trinker - über 1.5 Liter am Tag schaffe ich fast nie. Aktuell liegt das Ziel eher bei 3-4 Litern, um eine Überstimulation zu vermeiden... Und ich muss sagen, ich bekomme das ganz gut hin! Har!

Hm, jetzt überlege ich nur noch ob ich heute Nachmittag nochmal ins Büro schaue, oder ob ich meine Termine telefonishc erledige und direkt ins Wochenende starte...

Falls jemand Fragen zur Punktion hat - fragt bitte gerne, ich werde versuchen so gut wie möglich zu antworten!

Donnerstag, 6. November 2014

Punktion, die Zweite

Heute war Punktion. Wenn ich mich ein wenig erholt habe, dann habe ich mir vorgenommen ausführlich davon zu berichten. Ich hoffe dass ich damit auch dem ein oder anderen helfen kann, der noch nie eine IVF hatte und sicher - so wie ich - jede Menge Fragen und Ängste hat.

Jetzt bleibe ich aber erstmal im Bett, verhalte mich ruhig, trinke viel Tee, und bin gespannt auf das Ergebnis... Das, was ich bisher gehört habe, hat ziemliches Überstimulierungspotenzial - aber ich habe mir fest vorgenommen cool zu bleiben und glaube daran dass mein Körper das gut verarbeiten wird. Har.

Dienstag, 4. November 2014

Da sind sie!

So ein Kinderwunschleben macht gleich viel mehr Spaß wenn wenigstens alles so funktioniert wie es geplant war...

Heute, an Menogon-Tag-9, war endlich Ultraschall angesagt. Und die Untersuchung hatte sich sehr schnell erledigt - beide Eierstöcke sind voller Follikel, und zwar soviele dass man sie kaum zählen kann. Hach, habe ich mich gefreut. Interessanterweise hatte ich nie Probleme damit auf Hormonstimulation ausreichend Eizellen zu produzieren. Mit den richtigen Spritzen werden meine Eierstöcke zu Leistungssportlern....

Meine Euphorie ist nur dadurch gedämpft dass in 2 Tagen bereits die Punktion ansteht. Wo ich doch soviel Angst vor der Narkose und den Schmerzen danach habe...

Aber ich sehe es positiv: nur noch 2 Spritzen - die Auslöserspritzen, diesmal wegen der Gefahr der Überstimulation nicht mit Ovitrelle, sondern mit Decapeptyl, und die Punktion, und dann ist der Kühlschrank hoffentlich für viele viele Versuche gefüllt und das Thema Spritzen hat sich für lange Zeit erledigt.

Montag, 3. November 2014

Was sonst noch...

Am Wochenende ansonsten noch ein Klassiker - Menschen die sich bemüßigt fühlen uns zu fragen ob wir denn nicht auch mal langsam Kinder haben wollen... Meine Schwester hätte ja schon zwei, und die seien ja so süß, da müßten wir ja eigentlich auch Lust bekommen...

Wie ich es hasse. Und wie ich jedes Mal aufs Neue sprachlos bin. Etwas rumstottere von wegen "Aktuell noch nicht...". Mein Mann hat das Gespräch dann glücklicherweise mit einem "Das ist keine Frage des Wollens" abgebunden.

Ich weiß, keiner der Leute meint es böse. Aber wenn ich etwas gelernt habe in den letzten Jahren dann ist es: Frage eine andere Frau niemals, nie nie nie, ob sie denn nicht auch mal Kinder bekommen will. Es gibt die Möglichkeit dass sie einfach nicht will. Oder nicht kann. Und von der Frage zutiefst getroffen und verletzt ist.

(Guten Freunden oder Bekannten sage ich übrigens relativ offen dass es bei uns nicht funktioniert, und ich gebe ihnen auch gerne den Rat dass sie mit solchen Fragen doch mal vorsichtiger sein sollen. Bei Leuten, die ich gar nicht kenne, oder nur 1-2 mal im Jahr sehe, bin ich da - siehe oben - aber immer wieder sprachlos...)

Mein Angstgegner: Orgalutran

Tag 8 der aktuellen Hormonstimulation. Ich zähle die Tage bis es vorbei ist...

Tag für Tag spüre ich mehr, dass meine Eierstöcke auf Hochtouren laufen. Ein leichtes Spannungsgefühl in Bauch und Brüsten habe ich bereits seit Tag 4 (war das das letzte Mal mit Gonal auch schon so früh...???), seit Tag 6 ist es unangenehm. Mein ganzer Bauchraum steht unter Hochspannung, überall drückt und ziept es... Morgen ist Ultraschall geplant, und ich bin sehr gespannt was das zutage bringt. Ich tippe auf eine durchaus ansehliche Anzahl Follikel.... alles andere wäre gelacht, bei den Schmerzen und Unannehmlichkeiten.

Samstag war mal wieder Spritzen-Chaos-Nervenzusammenbruch angesagt. Es stand die erste Spritze Orgalutran an - im aktuellen Behandlungsplan bekomme ich ab Tag 6 jeden zweiten Tag eine ganze Spritze Orgalutran. Grundsätzlich ist das schonmal besser als jeden Tag eine halbe zu spritzen - Orgalutran hat sich nämlich mal wieder als Angstgegner erwiesen. Als Bauchfalten-Spritzer kommt bei mir jede Spritze in den Bauch - zu einem Oberschenkelversuch konnte ich mich noch nicht durchringen. Und weil ich die Orgalutran-Spritze ja schon kenne habe ich direkt mit einem Kühlpack angefangen - Einstichstelle runterkühlen, desinfizieren, rein damit. Nur das diese blöde dicke Orga-Kanüle erstmal gar nicht in meine Haut wollte. Also kräftig drücken, Angst überwinden, auf das kleine Plopp warten mit dem die Spritze in der Bauchfalte verschwindet - und den Schmerz schön langsam kommen lassen. Mein Kopf lief sofort im "Ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht..."-Modus. Selbstmitleid, Tränen. Aua. Eine brennende Einstichstelle. Verdammter Mist. Und die Menogon ist noch nicht mal gespritzt. Es kam wie es kommen musste - ich habe für Menogon zwei Anläufe, zwei Spritzenköpfe und jede Menge Mut gebraucht - und danach saß ich fix und fertig heulend auf der Couch...

Heute morgen dann Orgalutran, die Zweite. Ich habe dazugelernt: Als erstes Menogon gespritzt - dann ist der einfache Teil schonmal weg. Für Orgalutran schön mit einem Eiswürfel runtergekühlt, angesetzt - und beim Einstechen einfach weggeschaut. Habe meinen Mann daneben gesetzt zum Hingucken. Und ich muss sagen: es war überraschend einfach. Der Schmerz war auszuhalten, gebrannt hat es so gut wie gar nicht, und dass heute morgen beide Einstichstellen nachgeblutet haben ist ja fast schon vernachlässigbar. Har. Ich bin stolz auf mich!

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Menogon

Monatelang war der Gonal-Pen mein täglicher Begleiter. Er hatte seinen festen Platz im Kühlschrank, er hatte gemeinsam mit einem Kühlakku einen bequemen Platz in meinem Koffer, und er war selbstverständlicher Teil meiner täglichen Spritzen-Angst.

Seit Montag ist das alles anders. Seit Montag besitze ich keinen Gonal-Pen, sondern Menogon, meinen persönlichen kleinen Chemie-Baukasten. Während mein Gonal-Set aus genau 3 Teilen bestand - Pen, Spritzenkopf bzw. Kanüle, und Desinfektionstupfer - kommt nun jeden Tag zur Anwendung: 4 Ampullen mit Menogon, 1 Ampulle mit Lösungsmittel, 1 große Spritze zum Anrichten, 1 kleine Spritze zum Spritzen, 1 Tuch zum Öffnen der Ampulle mit Lösungsmittel, 1 Desinfektionstupfer.

...und zu meiner eigenen Überraschung muss ich sagen: Menogon funktioniert prima! Es ist einfacher als gedacht, das Spritzen bisher komplett schmerzfrei, und nach 2 Tagen hatte ich die ganze Prozedur schon verinnerlicht:

Packung öffnen. 4 Ampullen mit jeweils weißen Pulver entnehmen. 1 Ampulle Lösungsmittel entnehmen. 1 große und 1 kleine Spritze bereitlegen. Ampulle mit dem Lösungsmittel mit einem Tuch umwickeln und aufbrechen. Deckel von den anderen 4 Ampullen entfernen. Große Spritze aufsetzen. Lösungsmittel mit der Spritze aufsaugen und durch die Gummimembran in die erste Ampulle geben. Das weiße Pulver löst sich sobald der erste Tropfen Lösungsmittel drauf fällt. Die Flüssigkeit aus Ampulle 1 saugen und genauso in Ampulle 2 geben. Weißes Pulver auflösen lassen. Das gleiche mit Ampulle 3 und 4 wiederholen. Eventuellen Flüssigkeitsverlust gleiche ich meist nochmal mit etwas Lösungsmittel aus. Und schon ist Menogon fertig angerührt. Bauchfalte suchen und mit dem Tupfer desinfizieren. Große Spritze abziehen, kleine Kanüle aufsetzen. 2-3x hart gegen die Spritze schnippen, um Luftblasen nach oben zu befördern. Schutzhülle von der Kanüle ziehen, Spritze auf die Bauchfalte setzen - und rein damit. Fertig!

Die Spritze von Menogon ist leider deutlich kleiner als der Gonal-Pen, deswegen finde ich die Handhabung etwas schwieriger - der dicke Pen ließ sich super in der Hand halten, auch wenn man zittert. Alles andere funktioniert wunderbar. Und ich muss nicht mehr ewig viel Medikamente im Kühlschrank bereithalten oder in Kühltaschen durchs Land fliegen - das ist gut!

Eigentlich  hat Menogon bisher nur 2 große Nachteile:

1) Der Preis. Meine Krankenkasse übernimmt 50% der Kosten für die IVF, trotzdem zahle ich noch 190 EUR pro Packung (original), 160 EUR für den Re-Import. Jede Packung enthält 10 Ampullen, hält bei mir also genau 2.5 Tage.  Ich spritze damit täglich >60 EUR, und das für mindestens 12-14 Tage...

2) Die Nebenwirkungen. Ich weiß nicht inwieweit der Herbst damit zu tun hat - aber ich bin so unglaublich müde und matt... Eine bleierne Müdigkeit, die sich im ganzen Körper breit macht, und auch vor meinem Kopf nicht halt macht. Mein Gehirn ist ein großer Wattebausch, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Hin und wieder noch ein wenig Schwindel - vor dem Nachmittag bin ich eigentlich froh wenn ich es ins Büro geschafft habe, sitze, und ein paar Dinge erledige die kein großes Nachdenken erfordern...

Montag, 27. Oktober 2014

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Heute ist: Tag 1 in einer neuen Runde Kinderwunschleben.

Dazwischen liegen 7 Monate Pause. 7 Monate Energie sammeln, Leben leben, Karriere machen - und, ja, darüber nachdenken ob und wie es weitergehen soll.

Rückblick März 2014: Tatsächlich schwanger! 1 Pipitest und 2 Blutproben sind sich sicher... Ich gebe zu, ich war der glücklichste Mensch der Welt. Schatz hat sich unglaublich gefreut, und blauäugig wie wir sind konnten wir es uns nicht verkneifen ein ganz ein klein wenig Planung anzufangen. Wie das wohl so alles wird, mit einem kleinen Zwerg, einer kleinen Familie.... vielleicht sogar zwei kleinen Zwergen... Ich habe mir Schwangerschafts-Apps auf mein iPad gezogen, habe meine Geschäftsreisen vom Flugzeug in die Bahn verlegt, ein Lager an Alkohol-Alternativen stand eh schon bereit, und auch die engsten Kinderwunsch-Mitstreiter wußten Bescheid...
Dann kam die 7. Woche... Bordtoilette eines ICE, irgendwo bei Stuttgart. Nur kurz pinkeln. Und auf einmal: Blut. 3 Stunden Zugfahrt mit Nervenzittern. Nach Ankunft beim Kunden habe ich mich direkt wieder verabschiedet ins Krankenhaus. Blutabnehmen, Ultraschall. Das Blut ist alt - das Ultraschall erkennt nichts... Ich bin schockiert, wie oll die Ausstattung im Krankenhaus im Vergleich zu meinem supermodernen Kinderwunschzentrum ist. Und: niemand weiß nix genaues. Am besten erstmal absolute Bettruhe. Also liege ich da. Mehr als 500km entfernt von meinem zuhause, meinem Schatz, meinem Kinderwunschzentrum. Mit einem Koffer voller Blazer und Blusen, ohne Schlafanzug, ohne Jogginghose. Mit ausschließlich männlichen Kollegen vor Ort, die größtenteils nicht mal wissen dass ich schwanger bin (aber die mich zum Glück mit einem Internetzugang, ein wenig Obst und Lesestoff versorgen). Nur liegen, dösen, warten - Montag, Dienstag, Mittwoch... Die Blutproben brauchen Tage, bis es mal Ergebnisse gibt - das Kinderwunschzentrum schafft das in 30 Minuten. Aber irgendwann gibt es Ergebnisse - und dann der Schlag: die hcg Werte fallen. Ich verliere den Mini-Zell-Zwerg-Haufen... Der Rest ist Nebel: Anruf bei Schatz. Flieger nach Hause. 2 Wochen, die ich weinend daheim auf der Couch lag. Ich wollte niemanden sehen, so gut wie niemanden hören, nichts tun. Nur trauern. Dann 2 Monate, in denen ich mich zurückgekämpft habe ins Leben, in meinen Job. Entscheidungen getroffen habe - gegen einen direkten neuen Versuch, für Karriere, ein paar Monate als DINKs, mit all den Vorzügen die das so hat... 

Und heute... heute beginnt das Spiel von vorne. Eine rationale Entscheidung. Kein Herzblut. Aber die Hoffnung, das richtige zu tun, und genug Energie und Kraft zu haben für ein neues Spiel...

  

Dienstag, 25. März 2014

Kinderwunsch - die Historie: Punktion

Nach 5 Monaten Hormonstimulation, in denen ich zwar brav Hormone gespritzt und Ultraschalltermine organisiert und Sex auf Kommando gehabt habe - der Höhepunkt: Outlook Kalenderblocker von meinem Mann fürs Kinderzeugen - war ich immer noch nicht schwanger. Und damit mußten wir eine Diskussion führen die wir eigentlich nie führen wollten: Künstliche Befruchtung.

Zugegebenermaßen, obwohl wir beide uns sehr lang nicht vorstellen konnten so weit zu gehen war die Entscheidung dann relativ schnell gefallen. Wir wollen Kinder, und wenn das die einzige Möglichkeit ist dann ist es eben so.

Der Plan vom Kinderwunschzentrum: wir beginnen erstmal nur mit der Punktion und frieren die befruchteten Eizellen ein - eine IVF im selben Zyklus sei zu stressig und zu risikoreich, mit Kryozyklen seien wir flexibel genug um einen beliebigen Zyklus zu nutzen oder einfach noch ein paar Monate zu warten.

Meinen Begleiter über die nächsten Wochen kannte ich ja schon: Gonal F. Davon sollte ich jetzt allerdings erheblich größere Dosen spritzen. Dazu kam ein eher unliebsamer Begleiter: Orgalutran zur Verhinderung eines frühzeitigen Eisprungs. Leider ist die Orgalutran Spritzennadel viel dicker als Gonal F, gleichzeitig ist die ganze Spritze viel kleiner und damit schlechter zu handhaben. Man braucht viel Kraft um die Spritze in den Bauch zu drücken, und es schmerzt um einiges mehr. Geheimtipp aus dem Internet: die Stelle vor dem Spritzen mit einem Kühlakku vorkühlen - damit merkt man die Spritze viel weniger. Nochmal nehmen würde ich sie ehrlich gesagt trotzdem nicht wollen...

Mit diesem hübschen Spritzen-Cocktail habe ich meine Eierstöcke zu Höchstleistungen angetrieben. Organisatorisch war es mal wieder chaotisch, die Ovitrelle Spritze zum Auslösen habe ich mir in den USA während eines Ganztagesworkshops in der Kaffeepause gepritzt, um eine Nacht nach Landung in Deutschland direkt zur Punktion zu gehen. Gerade in den letzten Tagen vor der Punkten war mein Bauch aufgeschwemmt und aufgepumpt, ich hatte das Gefühl permanent Druck im Bauchinneren zu haben. Nicht schlimm, aber unangenehm.

In meinem Kinderwunschzentrum werden Punktionen unter Narkose, in meinem Fall einer sogenannten Maskennarkose durchgeführt. Eine Premiere für mich - ich hatte noch nie eine Narkose gehabt. Der Termin lief aber eigentlich relativ entspannt: im Vorbereitungs- und Aufwachraum wurde mir ein Zugang zur Vene im Ellbogen gelegt, dort habe ich auch ein OP-Hemdchen bekommen und musste alle Piercings entfernen (bei mir vorallem in der Zunge). Dann bin ich in den OP Raum gelaufen und habe mich dort auf die Liege gelegt. Ich war ziemlich aufgeregt, die Schwestern aber zum Glück alle sehr nett - und kurz darauf war ich eh im Tiefschlaf. Interessante Erfahrung: die Schwester kündigte die Narkose an, mir wurde kurz schwarz vor Augen, und weg...

In Erinnerung geblieben ist mir vorallem das Aufwachen: ich war tränenüberströmt und muss einen Alptraum gehabt haben. Schmerzen hatte ich dank einem Zäpfchen eigentlich keine. Alle paar Minuten kam die Schwester vorbei um zu schauen wie es mir ging, und nach einer halben Stunde durfte ich bereits aufstehen.

Etwa 1 bis 2 Tage nach der Punktion hatte ich noch mit Bauchschmerzen zu kämpfen - zur Vermeidung von Überstimulation sollte ich sehr viel trinken, ansonsten habe ich mich vorallem ausgeruht.

Die ersten Ergebnisse habe ich direkt erfahren: 22 Eizellen konnten entnommen werden - das ist vergleichsweise sehr sehr viel. Über die nächsten Tage wurde ich dann darüber informiert dass davon 14 nutzbar waren, und insgesamt 6 erfolgreich befruchtet, entwickelt und eingefroren werden konnten.

Positiv!

Der Bluttest war tatsächlich positiv! Einerseits konnte und kann ich es noch gar nicht glauben... Andererseits freue ich mich natürlich total! Gleichzeitig ist da ein wenig Angst dass noch irgendwas schief geht - schließlich ist es noch sehr sehr früh... 

In einer Woche geht es zum Ultraschall! Bis dahin nehme ich weiterhin brav die Utrogest, Estramon und diverse Vitamine... und hoffe und bange dass alles gut wird!

Mittwoch, 19. März 2014

Positiv?!

Tag 14 nach ET. Eigentlich wäre heute der Bluttest in meinem Kinderwunschzentrum dran gewesen - da ich allerdings beruflich mal wieder unterwegs bin musste ich den auf Freitag verlegen.

Praktischerweise hatte ich einen daheim rumliegenden Urintest in den Koffer gepackt - heute morgen also Spannung im Bad. Und - der Test zeigte tatsächlich einen kleinen dünnen, fast transparanten, aber doch sichtbaren zweiten Streifen! Das ist doch nicht....?! Puls und Herzschlag sind spontan gestiegen... aber was ich mache ich jetzt?! Bluttest! Sofort! Ich will Klarheit! Meine Nerven...

Google hat mir zum Glück zwei Kinderwunschpraxen in der näheren Umgebung meines Kunden ausgespuckt, und gleich die erste hat sich am Telefon bereit erklärt den Test zu machen. Also statt im Taxi zum Kunden erstmal im Taxi ans andere Ende der Stadt. Die Dame an der Rezeption war unglaublich nett, hat sich alles notiert ("Tag 14 - spüren sie denn was? Das ist ja doch schon relativ weit..."), meine Medikamente aufgenommen und mit einem Mini-Pieks Blut abgenommen. Vor einer Stunde sollte das Blut ins Labor gehen, und gegen 14 Uhr hätte sie die Ergebnisse. Meine Nerven...

Jetzt sitze ich im Büro, mein Puls ist immer noch jenseits von gut und böse, und mein Kopf voller Gedanken. Was wenn ich jetzt wirklich...?! Andererseits: ruhig bleiben, es droht nur eine noch größere Enttäuschung... Aber wenn doch...?

Aus der Ferne treibt mich mein Schatz in den Wahnsinn - er wirft mir vor dass ich den Termin im Kinderwunschzentrum um 2 Tage verschoben habe, dass mir das anscheinend alles egal sei - er will Klarheit... Ich weiß ja dass das für ihn alles auch sehr anstrengend ist - aber wenn ich etwas nicht gebrauchen kann dann sind das Vorwürfe von seiner Seite. Meine Nerven...

Noch 4 Stunden bis 14 Uhr... Meine Nerven...

Montag, 17. März 2014

Fühlt sich nicht schwanger an

Es naht: der Tag der Entscheidung. Ab Mittwoch sollten meine Blutwerte etwas zum Dasein der zwei Zellen in meinem Bauch sagen können, am Freitag habe ich einen Termin zum Test. Haben sie sich eingenistet? Oder sind sie irgendwann in den letzten Tagen verloren gegangen?

Aktuell fühlt sich alles ganz normal an - den Umständen entsprechend zumindest: an den Stellen, an denen jeden Tag ein neues Estramon-Pflaster geklebt wird, wehrt sich meine Haut mittlerweile wieder, ist gereizt und gerötet (Pflasterallergie, sagt der Hautarzt...). Meinem Kreislauf geht es wieder besser, die Müdigkeit ist dafür geblieben. Nicht dass ich ohne Utrogest schon problemlos 10 Stunden am Tag schlafen könnte... Meine Brüste sind mit den Hormonen mal wieder gewachsen (der Vorteil einer solchen Behandlung: auf einmal habe ich Oberweite! Ha!), sind leider aber auch sehr empfindlich (...und das wo ich doch so gerne auf dem Bauch schlafe...). Sonst spüre ich eigentlich  nichts besonderes. Es fühlt sich nicht besonders schwanger an...

Ich überlege noch wie ich mit den möglichen Ergebnissen am Freitag umgehen könnte. Nicht dass ich nicht sowieso abgrundtief enttäuscht wäre wenn es wieder nichts geworden wäre. Und natürlich würde ich mich sehr freuen wenn das Ergebnis positiv wäre. Gleichzeitig ist es nun mal so  dass so eine Schwangerschaft auch jede Menge Veränderungen in mein Leben bringen würde. Da wäre zum Beispiel mein Job. 10-12-Stunden-Tage fern der Heimat sind schwanger wohl nicht mehr drin. Mein Schatz würde mich wohl auch kaum jede Woche fliegen lassen... Mein Projekt müßte ich also aufgeben... Wobei, vermutlich würde ich mich sogar unglaublich freuen über ein wenig Ruhe und über mehr Zeit zu Hause. Aber da ist auch dieses Angstbild von Schwangeren, die ab dem dritten Monat im Babyrausch sind, nur noch übers Stillen, Kompressionsstrümpfe oder Vitamintabletten sprechen, die in abgetragenen ach-so-bequemen Schwangerschaftsklamotten von Geburtsvorbereitungskurs zu Schwangeren-Yoga zu Hypno-Birthing-Sprechstunde eilen, und sich nur noch über ihre Schwangerschaft definieren. Werden mich die Hormone auch so werden lassen...?

Andererseits: ist es eine Auswirkung der Kinderwunschbehandlung, dass man abschätzig auf Schwangere schaut? Nur weil die geschafft haben was man selbst nicht hinbekommt? Neid? Emotionale Distanz als Selbstschutzmechanismus?

Noch 4 Tage, dann weiß ich mehr...

Montag, 10. März 2014

Kryozyklus II

Der zweite Kryozyklus, Tag 5 nach dem Einsetzen. Die Spannung steigt, aktuell bin ich aber einfach nur genervt: mein Kreislauf ist immer wieder schwach, ich könnte im Stehen einschlafen, mein Bauch hat seinen Umfang verdoppelt & meine Verdauung ist zum Erliegen gekommen. Vorgestern konnte ich mich mitten am Tag wirklich nicht mehr auf den Beinen halten, mein Mann erschrak total über meine blauen Lippen. Teilweise fühle ich mich wie besoffen, mein Gehirn ganz weich und klebrig, meine Koordination ganz langsam. Google sagt das liegt an den Nebenwirkungen meiner kleinen Medikamentensammlung:

Estramon 100 - Pflaster - 1x am Tag auf den Beckenkamm

Prednisolon 5mg - Tablette - 1x morgens

Utrogest - Tablette - 3x3 morgens, mittags und abends

Dazu gibt es noch Vigantoletten (Vitamin D), Medyn forte (Folsäure) und Zink - macht 13 Tabletten am Tag.  

Das alles wäre ja auszuhalten, wenn ich nicht noch arbeiten & reisen müßte... und wenn nicht diese Unsicherheit wäre. Vielleicht ist ja wieder alles für die Katz...? 

Dabei gab es letzten Mittwoch 2 - laut Arzt: wunderschöne - Blastozyten. Aufgetaut wurden alle 4 Zellen, die noch eingefroren waren - eine Zelle ist gleich stehengeblieben, die zweite hat sich kaum entwickelt, die anderen beiden habe ich bekommen. Heißt aber auch: wenn es nichts werden sollte muss ich wieder zur Punktion...