Donnerstag, 28. November 2013

Emotionale Achterbahnfahrt

Dieser Blog hat seinen Ursprung in einer verzweifelten, durchgewachten Nacht, 3 Uhr morgens an einem Donnerstag, Tag 14 nachdem mir zwei (gemäß Arzt: wunderschöne) Blastozysten eingesetzt worden sind.Ich sitze mit alkoholfreiem Rosewein in der Küche und durchsuche das Internet nach der Bedeutung von spannenden Brüste in den Tagen vor den Tagen und im Zusammenhang mit einer IVF.

Ich war davon aufgewacht dass ich ein Ziehen in den Brüsten spüre. Und ich weiß: normalerweise kommt das nur mit den Tagen. Panik. Alles für die Katz? IVF ohne Erfolg? Ich lese online: die Erfolgschancen sind eh nur irgendwo bei 20%. Aber bei mir sah doch alles super aus: tolle Gebärmutterschleimheit, 1a Zellen, ich habe mich nach dem Transfer halbwegs geschont, sogar eine Woche krankschreiben lassen...

3:36 Uhr. Weinkrampf. Die Verzweiflung bricht über mir zusammen. Ich krümme mich auf der Couch, lasse dem Schmerz freie Bahn. Wieder nichts. Ich werde nicht schwanger sein, kein Kinderzimmer einrichten, mich nicht mit anderen Frauen über rohmilchfreichen Käse und die Größe des Embryos unterhalten. Ich werde in die enttäuschten Augen meines Mannes schauen, wenn ich ihm mal wieder sagen  muss das es nicht geklappt hat. Ich werde mir von Freunden immer wieder ihr "Ich hätte es euch so gewünscht" anhören. Ich kann nicht mehr...

Andererseits: vielleicht hat das ja alles nichts zu bedeuten! Vielleicht ist das Spannen ja auch ein positives Zeichen! Sind die Brüste nicht eh ein wenig größer geworden...? Vielleicht bin ich es ja endlich: schwanger?

Und dann: weiter warten. 12 Uhr mittags kann ich zum Bluttest gehen. Am Abend werde ich das Ergebnis haben. Durchatmen, weiter machen, ruhig bleiben. Das ist das schwierigste an der ganzen Reise...